Samstag, 1. Juli 2017

der Karnische Höhenweg- geologisch, militärhistorisch aber auch landschaftlich sehenswert

Blick vom Roßkopftörl in das Erschbaumer Tal
"Der" Karnische Höhenweg- trifft es nicht ganz, denn es sind eigentlich immer auch mehrere Varianten möglich und ausserdem sehen darin viele vor allem den Hauptabschnitt zwischen Sillian und Plöckenpass, Andere hingegen folgen dem Weg bis fast nach Villach. Grundsätzlich kann man sagen, dass der Pfad im Westen felsiger, höher und ausgesetzter ist und im Osten eher sanft und hügelig. Es liegen verschiedene Führer vor, wie von Evamaria Wecker im Rother- Verlag oder den von Mark Zahel im Kompass- Verlag, die den Weg, der maximal 14 Tage oder weniger dauert, gut beschreiben. Die besten Karten gibt es wiedermal von Tabacco passend zum Gebiet (010, 017, 01, 09,018, 019).


Wolayerseehütte


Der Pfad wird in den Büchern in unterschiedlichen Richtungen gelaufen, ich sehe keinen grossen Unterschied darin. Der Eine mag anfangs die schwierigeren Stellen im Westen hinter sich bringen, der Andere will sich steigern und von Osten her immer schwerere Abschnitte machen- je nach Gusto!
Einen guten Eindruck vom Weitwanderweg bekommt man auch in der BR- Sendung Karnischer Höhenweg Doku.
Insgesamt zeichnet sich der Weg durch die vielen Kammabschnitte aus, stundenlang wandert man am Grat, der das Gailtal und Lesachtal von Italien abgrenzt.
am Karnischen Höhenweg zwischen Sillianer Hütte und Obstanzerseehütte
Dies kommt dadurch zustande, dass hier im ersten Weltkrieg gekämpft wurde und der Großteil der Pfade damals gebaut wurden, die wir heute friedlich nutzen können. Alte Stellungen und Schützengräben treffen wir ständig an und diese vermitteln einen Eindruck vom Grauen hier in diesen landschaftlich reizvollen Bergen. Auffällig sind auch die verschiedenen Gesteinsarten, da hier Kontinentalplatten aufeinandertreffen. Marmor, Schiefer und Kalk, in den verschiedensten Farben begeistern ebenso, wie die dazugehörigen Pflanzen: Wulfenia, Knabenkraut, verschiedene Enziangewächse, Arnika, Lilien, Anemonen, Nelken und und und. 

Unvergesslich auch die Murmeltiere, die ich in Anzahl und Nähe noch nie so gesehen habe. Dutzende liessen sich beim Fressen, Spielen und Umherlaufen beobachten.


Murmeltiere am Valentintörl
Da bleiben noch die Hütten, die allesamt ordentlich, günstig, gutes Essen und freundlichen Service boten. Einzig das neue Reservierungssystem, bzw. die verschiedenen Arten von Bedingungen machen es kompliziert und verlangen oft Anzahlungen, was eine im voraus geplante Wanderwoche  bei Wetterkapriolen durcheinander würfelt.

Zur Schwierigkeit des Steigs sei gesagt, dass es oft lange Etappen zwischen den Hütten sind (gefährlich bei Gewitterneigung), es nur vereinzelt anspruchsvollere Stellen sind, die doch einen erfahreren Bergwanderer verlangen (vor allem mit schwerem Rucksack) und man oft variieren kann, ob man die vielen Gipfel am Steig mitnimmt oder auslässt. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein landschaftlich reizvoller und spannend zu gehender Weg ist, dem ich jedem empfehlen kann!
am Rauchkofel

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