Freitag, 14. Dezember 2012

Skitour Adamello

Nach langer Anfahrt sind wir bei herrlichem Sonnenschein so gegen 11 Uhr am Tonalepass angekommen. Dann hieß es erstmal Material sortieren.







Wir beeilten uns, da wir wußten, dass noch ein weiter Weg vor uns liegt.
Als aus der Richtung, in die wir gehen wollten, ein Italiener kam, versuchten wir, mit unseren paar Brocken Italienisch, ihn über unsere Aufstiegsroute auszufragen.
Er faselte was von "buco"- wir deuteten dies als: "Mund oder Loch"- aber was sollte das mit unserer Aufstiegsroute durch das Val Presena, entlang des Sentiero della pace, zu tun haben?

Es ging also gemächlich los, quer über den Hang, dabei umrundeten wir den Monticellograt.




Wir gingen so dahin und es waren kaum Menschen unterwegs, als plötzlich der Weg an einer steilen Felswand zu Ende war.
Wo sollte es da weiter gehen?






Doch als ich ans Ende der Spur kam, sah ich die Lösung:
Das meinte er, der Italiener, ein Loch, das 10 Meter in die Tiefe eines eingeschneiten Tunnels führte!
In diesem Winter damals
hatte es 5-6 Meter Schnee dort- ich denke, dass es sonst nicht so zugeschneit ist!

Also Ski runter und reinrutschen!












































Erleichtert sind wir wieder auf der anderen Seite rausgekommen-  wir hätten ohne diesen Tunneleingang keine andere Wahl gehabt als umzukehren.
Anschließend öffnete sich das Gelände immer mehr und wir stiegen stundenlang Richtung Cornicciolo di Presena auf.

im Val Presena mit Blick auf den Cornicciolo di Presena
Die Dimensionen täuschen hier ganz schön. Man meint, man wäre da gleich oben- aber das Ganze zieht sich! Man muss um den Cornicciolo links herum und der Passo di Presena ist mit 2997m noch höher als dieser.
Am Schluß steilt es sehr auf und man muß kämpfen, um Oben anzukommen.
Gott sei dank entschädigt das tolle Panorama für die Quälerei.

knapp unterm Passo Presena- Blick ins Presenaskigebiet
Es wurde ziemlich spät bis wir den Pass überschritten hatten und dachten, wir hätten die Katze schon im Sack, doch die Abfahrt zur Mandronehütte gestaltete sich mit brutalem Bruchharsch als äußerst schwierig.
Ausgelaugt kamen wir mit den letzten Sonnenstrahlen an der Hütte an und man kann jedem nur empfehlen, für diesen Aufstieg genügend Zeit einzuplanen. Die Hütte ist geräumig und die Wirtsleute nett,  es gibt ausreichend zu essen und ich würde jederzeit wieder hingehen.
Blick zum Mandronegletscher
Diese frisch verschneite Landschaft empfing uns am nächsten Morgen.Eilig packten wir unsere Sachen zusammen und spurten erst eben und dann leicht ansteigend in Richtung Mandronegletscher. Es waren nur wenige Skitourengeher, die mit uns unterwegs waren, aber auch diese bogen nach und nach  zu anderen Zielen ab.
Nun begann der lange Weg über den Gletscher, begleitet von phantastischen Blicken auf die umliegenden Berge. Es gibt dort keinerlei Zivilisation mehr- kein Haus, keine Strasse, nichts dergleichen.

6 Kilometer nur auf dem Mandronegletscher
Wir hatten komplette Gletscherausrüstung dabei, verzichteten aber darauf, weil es 5 Meter Schnee hatte, es keinerlei Anzeichen von Spalten gab und es eiskalt war. So umrundeten wir das Corno Bianco und es ging endlos über Schnee. Zumindest sahen wir unser Ziel. Nach vielen Stunden ging es endlich von Südwesten her an den ca. 35-40 Grad steilen Schlussanstieg.
Schlussanstieg zum Monte Adamello ca.40 Grad


Langsam kamen Wolken auf und wir beeilten uns, die letzten 200 Hm zu steigen.
Zu guter Letzt standen wir am Gipfel und genossen die verbliebene Aussicht.











am Gipfel des Monte Adamello- Achtung auf die Gipfelwechten
der Gipfel mit der berühmten Glocke







Nur kurz und wir machten wieder kehrt, bevor die Wolken uns die Sicht nahmen. Toll ist, dass man praktisch den ganzen Rückweg mit leichtem Anschieben zurückrutschen kann.





Wir übernachteten nochmal auf der Hütte und feierten unsere Adamellobesteigung. Am nächsten Morgen machten wir uns wieder über den Presenapass auf, um über das Skigebiet abzufahren. Teilweise war dichter Nebel und es war ein ganz komisches Gefühl, ohne Orientierung abzurutschen- von Fahren war da keine Rede mehr!

Eine Supertour- einsame Skitour in faszinierender Landschaft- nur zu empfehlen!

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